Auswirkungen sexualisierter Gewalt auf Schwangerschaft und Geburt
Ein Beitrag zur Enttabuisierung

von Anja Erfmann

Fragestellung:
In der Arbeit ist die Frage untersucht worden, ob sexualisierte Gewalt Auswirkungen auf die Schwangerschaft und/oder Geburt haben kann, da das Vorkommen von sexualisierter Gewalt enorm hoch ist und die Folgen vielfältigste Symptome auslösen können, die das körperliche, emotionale, psychische, sexuelle und soziale Wohlbefinden von Frauen und Mädchen beeinflussen.

Methode:
Der Beitrag besteht aus einer Literaturrecherche mit Studienergebnissen überwiegend aus den USA, England und Australien. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Arbeit hat es, meines Wissens, keine deutschsprachigen Forschungsvorhaben zum Thema gegeben.

In der Schwangerschaft geht es um die Frage, welche Besonderheiten bei Überlebenden von sexualisierter Gewalt auftreten können:

Folgen von Gewalt auf den Geburtsverlauf wurde untersucht anhand der Kriterien:

Ergebnisse:
Die vielfältigen körperlichen, emotionalen, psychischen, sexuellen und sozialen Auswirkungen sexualisierter Gewalt können auch in der Schwangerschaft oder unter der Geburt negativ wirken. Die Ergebisse sind z.T. widersprüchlich. Es können keine eindeutigen Ergebnisse erhoben werden, wobei dennoch folgende Einschätzungen abgegeben werden können:

Schlussfolgerung:
Forschunsprojekte zur Erhebung der medizinischen Nachteile für Frauen und Mädchen nach Gewalterfahrungen sind dringend erforderlich. Wichtiger jedoch erscheint es, das individuelle Erleben von Überlebenden zum Dreh- und Angelpunkt der Forschung zu machen, um eine optimale Schwangerenvorsorge, Geburtsbegleitung und Nachsorge zu ermöglichen. Die Aus-, Fort- und Weiterbildung von medizinischem Personal kann durch die Aneignung von Kenntnissen zu Auswirkungen von Gewalterfahrungen auf Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett mögliche Risiken und Kompliaktionen verhindern.

Die Diskussion über Gewalt ist eine politische Diskussion. Vergewaltigung, sexueller Mißbrauch in der Kindheit, sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz und andere Formen von Gewalt müssen als Machtinstrument gegenüber Frauen und Mädchen enttabuisiert und verurteilt werden.

Anja Erfmann
Diplom-Sozialpädagogin/Hebamme
anja@martha.toppoint.de

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